Rollenpapier ist vielseitig einsetzbar – vom Plotterpapier über Geschenkpapier bis hin zu hochwertigen Kunstdrucken. Doch schon kleine Beschädigungen oder ungünstige Lagerbedingungen können zu Einrissen, Wellen oder verformten Kernen führen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie typische Schäden am Rollenpapier sicher erkennen und fachgerecht beheben und wie Sie Rollen anschließend so verpacken, dass sie zuverlässig vor Feuchte, Staub und Knicken geschützt sind.
Schäden am Rollenpapier erkennen und beheben
Bevor Sie reparieren, sollten Sie den Zustand der Rolle systematisch prüfen. Achten Sie auf eingedrückte Kanten, aufgespreizte Wicklungen (Teleskopieren), Kernbrüche, Einrisse an den Außenlagen sowie Dellen durch punktuellen Druck. Feuchteschäden erkennen Sie an welligen Zonen, Stockflecken oder klammen, etwas kälter wirkenden Partien. Legen Sie die Rolle zum Begutachten auf eine saubere, glatte Fläche, arbeiten Sie mit gutem Licht, und entfernen Sie Staub behutsam mit einem weichen, fusselfreien Tuch oder einem Pinsel.
Kleinere Einrisse und aufgefaserte Kanten lassen sich lokal stabilisieren. Richten Sie die Papierkanten zunächst spannungsfrei aus und fixieren Sie die Stelle mit säurefreiem Dokumenten-Reparaturband oder mit Japanpapier und Weizenstärkekleister, wenn es sich um wertiges oder archivfähiges Material handelt. Vermeiden Sie handelsübliches transparentes Klebeband: Es vergilbt, verliert Haftung und hinterlässt klebrige Rückstände. Leichte Wellen glätten Sie, indem Sie das Blatt segmentweise abrollen, zwischen Silikonpapier oder sauberem Backpapier legen und mit flächigen Gewichten beschweren; Wärme oder direkte Befeuchtung sollten Sie vermeiden, da sie Verzug und Glanzstellen verursachen können.
Strukturelle Probleme betreffen häufig den Kern und die Wickelspannung. Ist der Kern gequetscht oder gebrochen, lohnt das behutsame Umrollen auf einen intakten Kern (meist 2" oder 3"), idealerweise mit Kernstopfen/Endscheiben, die die Kanten stützen. Lösen Sie die äußeren Lagen minimal, korrigieren Sie das Teleskopieren durch gleichmäßiges Nachfassen und führen Sie die Bahn mit leichter Hand neu. Sichern Sie die Außenseite anschließend mit einem schmalen Streifen ablösbarem, säurefreiem Kreppband quer zur Laufrichtung. Bei Kunstdrucken, Fotografien oder historischen Plänen gilt: Im Zweifel eine Papierrestauratorin oder einen Restaurator hinzuziehen, um Substanzverlust zu vermeiden.
Sicher verpacken: Schutz vor Feuchte und Knicken
Die richtige Verpackung beginnt bei den Materialien. Für die innere Schutzlage eignen sich staubarmes, säurefreies Kraftpapier oder, bei empfindlichen Oberflächen, pH-neutrale Glasine. Gegen Feuchte und Gerüche hilft eine dichte Hülle aus PE- oder PET-Folie; für längere Transporte sind Verbundfolien (z. B. Aluminium-Verbund) noch zuverlässiger. Stabilität geben Kernstopfen und Endscheiben, die die Rollenkanten vor Stauchung bewahren, sowie Kantenschutzprofile für zusätzliche Stoßsicherheit.
So bauen Sie die Verpackung auf: Legen Sie zuerst die Rolle sauber und straff in die Innenhülle und verschließen Sie diese ohne zu knicken. Bringen Sie Endscheiben und Kernstopfen an und umwickeln Sie die Rolle anschließend gleichmäßig mit der Feuchtesperre; drücken Sie dabei Luft sanft heraus, ohne die Wicklung zu quetschen. Als Umverpackung dient ein passendes Kartonrohr oder ein stabiler rechteckiger Versandkarton mit Einlagen, die axialen und radialen Spielraum minimieren. Fixieren Sie die Enden mit stoßfesten Kappen, beschriften Sie Paket und Rohr mit Pfeilen (oben/unten), Materialangaben und einem Hinweis „vor Feuchte schützen“.
Für Lagerung und Transport sind Klima und Lage entscheidend. Optimal sind 18–22 °C und 45–55 % relative Luftfeuchte, direkte Sonne und starke Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Lagern Sie Rollen möglichst stehend auf passenden Dornen oder schlafend in Mulden, die den Kern vollflächig unterstützen; Druckstellen entstehen oft durch punktuelles Aufliegen. Bei längeren oder feuchtegefährdeten Transporten packen Sie zusätzlich in eine Barrierefolie mit Silicagel-Beuteln und Feuchteindikatorkarte und verwenden Sie ein doppelwandiges Rohr. Nach Ankunft gilt: Verpackung akklimatisieren lassen, dann öffnen, den Zustand prüfen und die Rolle nicht unnötig straff wieder verschließen.
Mit einem geübten Blick für typische Schadbilder und einigen bewährten Handgriffen lassen sich viele Probleme am Rollenpapier schnell und materialschonend beheben. Eine durchdachte Verpackung mit den richtigen Schutzschichten bewahrt die Rolle anschließend zuverlässig vor Feuchte, Staub und mechanischen Belastungen. So bleibt Ihr Rollenpapier – ob Arbeitsmaterial oder hochwertige Drucke – in Form und Einsatzbereit, vom Lager bis zum Zielort.